Versockt

Ist man nur in Socken eine coole Socke?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Zwei Fragen gelten bei Einladungen zu Recht als  vermintes Gebiet. Erstens die Frage der Gastgeber: „Was esst ihr?“ („Eh alles außer Früchten, Meeresfrüchten, Hausschwein, Wildschwein, Meerschweinchen, rotem Fleisch, weißem Fleisch, kariertem Fleisch, Beeren, Bären, Hartkäse, Weichkäse, Flüssigkäse ...“).

Zweitens die Frage der Gäste: „Sollen wir die Schuhe ausziehen?“ Hier steht der Gastgeber vor der Wahl, was er höher wertet: Sein Image als lässiger Typ – oder die Unversehrtheit seines Jahrgangs-Parketts aus handgemolkenem Zedernholz. Also sagt er: „Ihr könnt ruhig die Schuhe anlassen, die anderen haben sie halt alle ausgezogen ...“ Also zieht man die Schuhe aus und hofft, die Strümpfe haben weder Löcher noch ein Micky-Maus-Muster.

Aber jetzt ist alles anders: Seit Minister Gernot Blümel im Parlament unbeschuht auf türkisem Fußtextil durch die Reihen huschte, wissen wir: Nur in Socken sind wir eine coole Socke. Nächstes Jahr dann auch beim Opernball.
 

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