Muss man diesen Sommer mit Flugverspätungen rechnen?

Muss man diesen Sommer mit Flugverspätungen rechnen?
Antwort: Ja, und zwar mit weitreichenden. Die europäische Flugsicherung Eurocontrol berichtete, dass von Juni bis August 2024 durchschnittlich nur 65 Prozent der Flüge bei der Ankunft pünktlich waren. Und was bedeutet das für 2025? Gemäß Eurocontrol soll dieser Sommer der verspätungsanfälligste seit fünfzehn bis zwanzig Jahren werden.
„Es ist ein einfaches Szenario“, mahnt der Generaldirektor des Weltluftfahrtverbandes IATA, Willie Walsh, im KURIER- Gespräch in Delhi. „Das Angebot an Flugsicherungsdiensten entspricht nicht der Marktnachfrage. Diese versäumen es, die notwendigen Ressourcen optimal bereitzustellen“, kritisiert Walsh den Personalmangel bei manchen Luftraumüberwachungszentralen.
Zum Autor: Kurt Hofmann arbeitet seit dreißig Jahren als Journalist sowie seit 2000 als Luftfahrt-Experte für internationale TV-Stationen.
Fragen mit Betreff „Überflieger“ an: reise@kurier.at
Fakt ist aber auch, dass Airlines und Airports reagieren. Lufthansa investiert dieses Jahr rund 200 Millionen Euro, um den Flugbetrieb zu stabilisieren. In Ungarn wurden die Gehälter der Fluglotsen erhöht, nachdem viele in andere EU-Länder abgewandert sind und dies zu einem Mitarbeitermangel führte. Verschärft wird der Umstand aber auch durch zu wenige Flugzeuge und extreme Wetterereignisse. Übrigens, 2024 wurden im österreichischen Luftraum über 1,5 Millionen Flugbewegungen verzeichnet. Für den Passagier empfiehlt es sich, gut informiert zu sein. Etwa am Reisetag den Flugstatus beobachten und im Vorfeld checken, ob Streiks oder andere Ereignisse Auswirkungen haben können. Aber das Wichtigste ist: sich auf den Flug freuen.
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