Welche Auswirkungen haben gesperrte Lufträume?

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Welche Auswirkungen haben gesperrte Lufträume?
Antwort: Für Fluglinien gibt es viele Herausforderungen. Zum Beispiel gesperrte Lufträume wegen geopolitischer Konflikte. Seit 2022 ist es nicht mehr möglich, den ukrainischen Luftraum zu nutzen, und für EU-Fluglinien gibt es aufgrund der Sanktionen keine Route über Russland in den Fernen Osten. Das erzeugt Umleitungsverkehr mit viel längeren Reisezeiten. Ein Beispiel: Finnair benötigte von Helsinki nach Tokio über Russlands Sibirien etwas mehr als acht Stunden, heute sind es dreizehn. Je nach Wind führt die Route über den Nordpol oder um Russland herum über Zentralasien.
Zum Autor: Kurt Hofmann arbeitet seit dreißig Jahren als Journalist sowie seit 2000 als Luftfahrt-Experte für internationale TV-Stationen.
Fragen mit Betreff „Überflieger“ an: reise@kurier.at
Dass solche Flüge überhaupt durchführbar sind, hat auch mit der Effizienz der neuen Generationen an Flugzeugen zu tun, etwa dem Airbus A350 oder der Boeing 787. Einschränkungen des Luftraumes gibt es u. a. auch über Pakistan und dem Sudan. Das generiert zudem Überlastungen auf den Ausweichrouten, bedeutet aber auch, dass Flugzeuge länger im Einsatz sind. Dies wiederum erhöht deren Wartungsaufwand.
Jede Stunde kostet
Wenn eine Boeing 777 eine Stunde länger unterwegs ist, bringt das eine Betriebskostenerhöhung von knapp 30.000 Euro – pro Stunde. Täglich prüfen Fluglinien den Sicherheitsstatus in ihrem globalen Netzwerk und entscheiden, welche Route genutzt wird, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Wenn etwa die Lufthansa Gruppe für Juni plant, wieder Tel Aviv anzufliegen, dann trifft sie diese Entscheidung in enger Abstimmung mit ihrem Sicherheitsdepartement.
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