Warum muss man zur Landung die Fensterblende öffnen?

Luftfahrt-Experte Kurt Hofmann beantwortet Fragen rund ums Fliegen. Etwa: Warum muss man bei Start und Landung die Fensterklappen öffnen?
Kurt Hofmann

Kurt Hofmann

Warum muss man zur Landung die Fensterblende öffnen?

Antwort: Das hat in erster Linie mit der Flugsicherheit zu tun. Generell ist es so, dass Start und Landung die riskanteste Phase eines Fluges ist. Kommt es zu einem meist unwahrscheinlichen Notfall bei einer Landung, ermöglichen die geöffneten Fensterblenden (Jalousien) eine freie Sicht nach außen. Erstens müssen Flugbegleiter und Passagiere im Fall der Fälle uneingeschränkt die „outside condition“ checken können und zweitens müssen im Notfall auch Rettungsmannschaften von draußen reinsehen können. Dort, wo Feuer oder starke Rauchentwicklung ist, darf man nicht raus (man wird in dem Fall durch andere Notausgänge evakuieren), und wenn man unverhofft im Wasser landet (Unprepared Ditching), muss man das natürlich auch von außen sehen, damit man entsprechend reagiert/evakuiert.

Da jede Sekunde entscheidend ist, können Reaktionszeit und Kommandos somit gezielt umgesetzt werden. Diese Sicherheitsvorkehrungen helfen auch Flugbegleitern, in der Kabine einen besseren Überblick zu haben. Und Passagiere sind meist aufmerksamer, auch wenn sie vielleicht einen schönen Landeanflug genießen wollen. Daher, und wie auf jedem Flug, ist der Kabinenbesatzung unbedingt Folge zu leisten, wenn eine außergewöhnliche Situation eintritt. Manchmal kann es sogar vorkommen, dass man nach der Landung die Fensterblenden wieder schließen muss. So bei der Landung des Kolumnisten im pakistanischen Karatschi, um die – marode – militärische Infrastruktur nicht fotografieren zu können…

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