Das fliegende Wirtshaus: Was macht gute Flugzeug-Küche aus?

Luftfahrt-Experte Kurt Hofmann beantwortet Fragen rund ums Fliegen. Etwa: Warum wäre gutes Essen im Flugzeug wichtig?
Kurt Hofmann

Kurt Hofmann

Könnten Fluglinien ihren Service mit gutem Catering nicht verbessern?

Antwort: Viele Fluglinien haben innerhalb Europas Gratis-Essen – meist aus Kostengründen – von ihren Economy Class-Kabinen verbannt. Emotionen erzeugt das Thema Airline-Catering aber nach wie vor. Es ärgert sich jeder, wenn es ein Essen gibt, das nicht schmeckt. Aber man freut sich umso mehr, wenn dies der Fall ist. Flugzeuge sind im Endeffekt alle gleich, die Sitze meist ähnlich und für den österreichischen Qualitäts-Caterer Attila Dogudan von Do&Co ist gutes Essen das billigste Marketinginstrument für eine Airline. „80 Prozent des Volumens fliegt in der Economy Class. Und hier hat es einen gewaltigen Verfall des Caterings gegeben“, erläutert der Do&Co-Gründer im KURIER-Gespräch. „Es muss doch einen Unterschied geben, warum eine Turkish Airlines oder Etihad laufend mit Auszeichnungen für ihren Service bedacht werden und andere nicht“, fügt er hinzu. Do&Co betreut mittlerweile 60 Fluglinien über 34 Standorte weltweit.

Zu den Kunden zählen nicht nur Austrian Airlines, sondern auch Branchenriesen wie Delta, Turkish, Emirates oder British Airways. Täglich werden, je nach Saison, zwischen 400.000 und 500.000 hochqualitative Mahlzeiten geliefert, die rund sechs Stunden vor Abflug produziert werden. „Wir verwenden nur frische Zutaten ohne Konservierungsstoffe. Es ist doch wie im Wirtshaus: Hat man gut gegessen, erzählt man es weiter. Und wenn es eben nicht gut war, ergibt das negatives Marketing“, ist Dogudan überzeugt. Gutes Essen erzeugt Sympathie. Das gilt auch für Fluglinien.

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