Ich brauche eine grandiose Reise-Idee, bitte ...

Wie auf Reisen gute Überraschungen gelingen.
Axel Halbhuber

Axel Halbhuber

Ich habe Ihnen schon einmal davon berichtet: Einmal im Jahr verreise ich mit Freunden ins Ungewisse. Unter dem klingenden Namen „No Problem Travel“ treten wir seit 2017 einmal im Jahr eine Reise an, von der nur einer weiß, wohin sie geht und was sie bringt. Es ist unser ganz privater „Verein für Reisekultur“, aber nein: Wir haben keinen echten Verein angemeldet, so schlimm steht es nicht um uns. Wobei: Dieser aktuelle Organisator wird immer als „Präsident“ tituliert und natürlich gibt es eine feierliche Übergabe von einem zum nächsten Jahr ...

... man darf das Leben einfach nicht zu ernst nehmen.

Heuer war Alexander unser Präsident und er hat eine umwerfende Reise aus dem Präsidialhut gezaubert. Schon bei den Vorab-Informationen (es steht jedem Präsidenten frei, von der kommenden Reise preiszugeben, so viel er möchte – quasi Artikel eins unserer Satzung) war er äußerst zögerlich, was die Spannung naturgemäß erhöht: Wir brauchen nichts Außergewöhnliches; etwas festere Schuhe seien von Vorteil, aber kein Muss; Wetter so wie bei uns; kein Pass nötig; Treffpunkt 24. 9., 16.30 am Hauptbahnhof, Rückkehr 28. 9. etwa 18 Uhr. Mehr haben wir neugierigen Vereinsmeier nicht bekommen.

Wenn Sie nun glauben, Hauptbahnhof wäre ein brauchbarer Hinweis – von wegen: naja, muss man ja nur schauen, wohin da dann Züge fahren –, irren Sie. Vor ein paar Jahren lotste uns Präsident Eberhard an eben diesem Treffpunkt einfach in den Zug Richtung Flughafen zum Flieger ... und Präsident Alexander diesmal in die Tiefgarage zum gebuchten Neunsitzerbus.

Knapp drei Stunden später überquerten wir in der Steiermark gerade noch die Grenze nach Slowenien, um „die Reise nicht in Österreich zu beginnen“, wie das präsidiale Wort war. Zehn Minuten später standen slowenische Schinken- und Käse-Feinheiten auf dem Tisch, Wein im Glas, Freude in den Gesichtern. Aber noch immer keine Ahnung, was der nächste Tag bringt. So geht das auf unseren Reisen immer dahin, eine Überraschung folgt der nächsten.

Wo keine Erwartung ist, ist die Freude am größten.

Es folgten Ljubljana, die Höhlen von Postojna, Grenzübertritt, Triest bei Tag und Nacht, Portopiccolo und wieder zurück nach Slowenien in das bilderbuchhafte Soča-Tal. Inklusive überraschendem Baden in Adria und dem kalten Fluss, Food-Tour auf Italienisch, Prosecco-Abend, Zip-Line-Abenteuer und und und.

Warum ich Ihnen das erzähle? Erstens will ich sagen: Überraschen Sie Ihre Mitreisenden im Urlaub einmal. Und lassen Sie sich überraschen.

Und zweitens: Ich bin nun neuer Präsident und nächstes Jahr ist Zehnjahresjubiläum. Ideen bitte an ... axel.halbhuber@kurier.at / FB: Axel Halbhuber

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