Tod: Die lange Bank

Die Gegenwart zu nützen, damit in der Zukunft die Vergangenheit nicht zu schwer wiegt.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Der Sender Puls4 leitete einen Bericht über einen Grabstein-Designer so ein: „Damit es bei der letzten Ruhestätte zu keinen bösen Überraschungen kommt ...“ Und es ist fast unmöglich, da nicht zu lächeln: Man stellt sich sofort vor, wie sich die verstorbene Großtante beschwert, weil ihr der letzte Wohnort nicht gefällt. Dazu passt ein Bericht, der einmal im ORF zu sehen war: „Wiens Friedhöfe befragen ihre Kunden.“

Allerheiligen ist – neben dem Karfreitag – der einzige Tag, an dem wir uns, quasi streng nach Kalender, mit einem Thema beschäftigen, das sonst als Tabu und ein wenig peinlich gilt: dem Tod. Der Tod, den Elias Canetti als Todfeind sah, lehrt uns etwas, sagt der  Grabsteinmetz Michael Spengler im KURIER-Interview: „Dass es gut wäre,  nichts  auf die lange Bank zu schieben.“

Die Gegenwart zu nützen, damit in der Zukunft die Vergangenheit nicht zu schwer wiegt: Damit können wir heute schon anfangen.

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