Suppe mit Gepäck

Hören Sie das? Es ist still. Am besten reist man mit leichtem Gebäck.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Gehen Sie zum Fenster: Hören Sie das? Sie hören nichts, oder besser: Nicht nichts. Sie hören die Stille.  Nur ab und zu vernehmen sie ein entferntes Pochen. Es könnte Ihr Herzschlag sein oder auch ein Spätzünder, der glaubt, seine Einsamkeit mit einer morgendlichen Böllerdetonation vertreiben zu können.

Gehen Sie vors Haus. Es riecht nach Silvesterraketenstaub und nach verschüttetem Sekt.  Man sieht leere Flaschen und ab und zu einen gesprengten Mistkübel, die Gackerlsackerl liegen zerfetzt in der Gegend herum.

Es ist immer noch still. Nur in den Wohnungen beginnt jetzt das leise Zischen von Tausenden Aspirin-Tabletten, die in Wassergläsern ihr Leben aushauchen. So klingt das neue Jahr. Es wartet.

Ein Lokal in Velden führt auf seiner Speisekarte das Gericht „Gulaschsuppe mit Gepäck“. Zum Glück  bietet der Tourismusverband in St. Anton „Gebäckstransport“ an. Am besten reist man mit leichtem Gebäck.

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