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... instead of your legs. - Persiflieren die Wiener Linien mit ihrer Anti-Manspreading-Kampagne die Werbung der FPÖ?
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Gut gemeint kann auch in die Hose gehen – vor allem, wenn man den Menschen dabei in den Schritt schaut. Ungefähr das ist den Wiener Linien passiert. Und zwar bei der – bestimmt gut gemeinten – Aufklärung für Männer, die nicht wissen, wie sie ihre Öffi-fahrende primäre Männlichkeit korrekt verstauen (Anmerkung: weder im Gepäcknetz, noch so, dass diese einen ganzen Sitz einnimmt und der restliche Mann zwei weitere beansprucht).

Die neue Anti-Manspreading-Kampagne der Wiener Linien sieht nämlich auf den ersten Blick aus, als käme sie aus der FPÖ-Werbewerkstatt: Breit grinsende Männer unterschiedlicher Provenienz und Hautfarbe sitzen und stehen breitbeinig in der U-Bahn (wobei das Problem nicht die breiten Grinser, sondern die breiten Beine sind). Auf den zweiten Blick liest sich das Ganze dann auch wie ein FPÖ-Plakat, ist es doch gereimt, und zwar holprig: „Sei ein Ehrenmann und halt deine Beine zam!“

Eines ist den Wiener Linien aber gelungen: das News-Spreading. In Kürze war das Bild Hunderte Male geteilt.

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