Sperma-Engpass

"Ohrwaschl": Die Briten sind nicht akut vom Aussterben bedroht, stehen abeer vor immer neuen Brexit-Problemen
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Eine alarmierende Nachricht erreichte uns gestern: „Großbritannien droht Sperma-Engpass“. Zur Klarstellung: Die Briten sind nicht akut vom Aussterben bedroht. Es ist nur so, dass Paare mit unerfülltem Kinderwunsch vor noch größeren Problemen stehen könnten als bisher.

Die künstliche Befruchtung werde nämlich deutlich teurer und schwieriger, wenn es zu keinem Brexit-Deal mit der EU kommt. Da britische Samenspender selten geworden sind (weil sie kein Anrecht auf Anonymität mehr haben) und Samen aus den USA bis zu drei Monate Lieferzeit haben, sei man auf Samenspenden aus der EU angewiesen. Da aber die derzeitigen Bestimmungen nach dem Ausscheiden aus der EU nicht mehr gelten, ist unklar, wie es weitergeht.

Zugegeben, ein Randproblem (eines, das Tausende Paare betrifft, die ohnehin in schwierigen Situationen sind). Eines von zahllosen Randproblemen, die entstehen, wenn man sich auf großspurige Populisten verlässt und das Kleingedruckte ausblendet. Sobald die Probleme groß werden, machen sich die Großspurigen klein und treten ab. Aber wer räumt dann auf?

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