Sein Wort, sein Ohr

Hugo Portisch, die Wahrheit und das Ohrwaschl.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Als ich vor 31 Jahren meine ersten ungelenken Zeilen in den KURIER hineinschreiben durfte, gab es einen Satz, der uns Neulingen von den älteren Kollegen immer wieder gesagt wurde: „Die Wahrheit ist unser Gag.“ Einen besseren Leitfaden für aufrichtigen Journalismus gibt es bis heute nicht. Der Satz stammt, natürlich, möchte man sagen, von Hugo Portisch.

Daher  folgt jetzt hier eine Geschichte, die gleichzeitig Wahrheit und Gag ist. Dass diese Glosse hausintern „Ohrwaschl“ heißt, daran ist Hugo Portisch schuld. Er, der vor Jahrzehnten selbst an dieser Stelle schrieb, war oft sehr spät dran mit dem Schreiben. Sein Weg ins Büro führte ihn durch die Druckerei, und dort sagte man ihm: „Herr Doktor, bitte des Manus fürs Anserkastl ned immer später, sonst schneid i Ihna des Ohrwaschl ob.“

Hugo Portisch hat den Österreichern so oft Augen und Ohrwaschln geöffnet, und er wird auf so viele verschiedene Arten schmerzhaft fehlen.

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