Segnen und gesegnet werden
Der Bischof von Feldkirch lässt mit seiner Sicht auf soziale Medien aufhorchen. Instagram etwa, wo sein Account zu den katholischen Spitzenreitern zählt, hält er für eine gute Nachrichtenverbindung zwischen Gott und den Menschen, und zu den Herzen, mit denen man Einträge markiert („liked“), die einem gefallen, meint er: „Liken ist für mich wie segnen.“
Die kirchlichen Weihen für Social Media klingen gut. Aber wo ein Segen, da oft auch ein Fluch. Die Schatten der segensreichen Einrichtungen sind verbitterte Kommentare, vergiftende Postings, Hass, Neid, Rechthaberei und die kantige Sprache der Ellenbogen. Daher sollte man zwar oft und gern „segnen“, aber nicht zu ehrgeizig zählen, wie oft eigene Beiträge „gesegnet“ werden. Lieber Herzen verschenken, als sich verbiegen und fieberhaft nach Herzensreaktionen fischen, nur um sich dann über die Gemeinheiten zu kränken, die dabei mit ins Netz gehen. Wer seinen eigenen Weg geht, kann ohnehin nicht überholt werden.
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