Salzburger Spektakel in Liverpool: Absolut vorzeigbar

Salzburg hat sich zu einer sprudelnden Quelle für Talente aus aller Welt entwickelt.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Fußball ist Ergebnissport. Und dennoch ist ein 4:3 nicht automatisch erstrebenswerter als ein 3:4. Niemand weiß das besser als Red Bull Salzburg.

Vor mehr als sieben Jahren gewann Österreichs bester Fußballklub ein Qualifikationsspiel mit 4:3 – und schaffte es dennoch nicht in die Königsklasse. Der Gegner hieß damals Düdelingen, kam aus Luxemburg und war gespickt mit Handwerkern und Büroangestellten, die die damals wenig populäre Söldnertruppe des Getränkekonzerns bis auf die Knochen blamierten.

Freilich liest sich auch die aktuelle Kaderliste der Salzburger wie eine kleine Weltauswahl. Der große Unterschied liegt in der Außendarstellung: Statt eines Auffangbeckens für in die Jahre gekommene Altstars hat sich der Klub zu einer sprudelnden Quelle für Talente aus aller Welt entwickelt. Spieler (und auch Trainer) kommen und gehen, große Lücken hinterlassen sie selten.

Goutiert wird das allmählich auch von den Anhängern, die von Traditionalisten aus Ost und West noch immer oft belächelt (und Schlimmeres) werden. In Liverpool bewiesen nun auch die Fans der Salzburger ihr Potenzial, ganz ohne Obszönitäten.

Dass für einen sportlichen Aufschwung nicht bloß Geld nötig ist, sondern oft noch viel mehr Hirnschmalz, beweist gerade der einstige Salzburg-Schreck. Düdelingen hat sich ebenfalls etabliert: in der Europa League.

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