Renovieren

Über Grauslichkeiten im Fernsehen und in der Politik.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Dieses Wochenende zeigt das Fernsehen wieder, was es kann: grauslich sein. Dieter Bohlen darf Kandidaten in „DSDS“ verspotten, im Dschungelcamp werden wieder Maden verzehrt. Andererseits: Alle Beteiligten sind freiwillig dabei (außer den Maden).

Die Primitivität, die dem Fernsehen oft unterstellt wird, ist inzwischen in der realen Politik angekommen. FPÖ-Mandatare posteten Bilder, in denen Klima-Aktivisten angepinkelt werden.  Nun gibt es ja gute Argumente, die man gegen die grassierende Superkleber-Verschwendung ins Treffen führen könnte. Wenn aber gesellschaftliche Auseinandersetzungen nicht mehr mit Worten geführt werden – und, falls angebracht, mit rechtlichen Mitteln –, sondern mit billigen Erniedrigungsfantasien, ist ein selbst bei uns erstaunlicher Tiefpunkt erreicht.

Wie sagte ein Bürger in der ZiB 2 angesichts der Neueröffnung des Parlaments sinngemäß? Auch die Politiker sollten sich renovieren.

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