Was uns verbindet
Der am Donnerstag in Mailand verstorbene Giorgio Armani habe das Bild Italiens repräsentiert, war in der italienischen Tageszeitung La Repubblica zu lesen. Und zwar nicht das Bild eines real existierenden Italiens, sondern eines, das sich die Italiener gerne von sich selbst machen. Schöner Mann, gute Manieren, zeitlose Eleganz. Er „zeichnete Linien, so weich wie die Küstenstraßen dieser Halbinsel“, schwärmte die Zeitung von „König Giorgio“, dem sie am Tag nach seinem Tod die ersten fünfzehn Seiten ihrer aktuellen Ausgabe widmete.
Österreich ist fast vier Mal kleiner als Italien. Und doch scheint es unvorstellbar, bei uns etwas zu finden, das alle Menschen derartig verbindet wie „König Giorgio“ die Italiener. Bis auf eines: die Abneigung gegen die Wiener. Die Wiener mag man nicht, ist man sich von Feldkirch in Vorarlberg bis Deutsch Jahrndorf im Burgenland einig.
Des Wieners Rache? Das Kulturgut Würstelstand. Von den 113 besten in ganz Österreich befinden sich laut aktueller Umfrage 93 in Wien.
Rache ist … ein Burenhäutl.