Tatsächlich!

Tatsächlich ist das neue Ähm. Plötzlich sagen alle tatsächlich. Warum eigentlich?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Unserem hochgeschätzten Leser Richard P. ist tatsächlich etwas aufgefallen. Nämlich: Plötzlich sagen alle tatsächlich. Seiner Beobachtung nach enthält jeder zweite Satz im Fernsehen und im realen Leben dieses Füllwort. Tatsächlich ist, meint Richard P., das neue Ähm. Diese Mode komme aus Deutschland zu uns, sagt Richard P.

Er hat auch gleich Beispiele dafür parat:

„Ich habe tatsächlich zwei Eier in den Kuchen gegeben.“
„Ich war tatsächlich auf Urlaub in Gmunden.“
„Wir haben tatsächlich an diesem Tag geheiratet.“

Richard P. meint, dass tatsächlich nur angebracht sei, wenn es im Kontext einer Gegenüberstellung verwendet wird: Er war nicht nur angeblich unhöflich, er war es tatsächlich.

Tatsächlich ist offenbar das, was bis vor Kurzem noch genau war: Da füllten viele gerne ihre Sätze mit der vielfachen Verwendung von genau auf.

Richard P. hält tatsächlich tatsächlich für eine Unsitte. Und da hat er Recht, tatsächlich.

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