Störfall Psyche

Eine Milliarde Menschen leidet an psychischen Störungen. Andererseits: Nicht jeder schiefe Blick in der Kindheit ist ein Trauma.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Die freie Wildbahn der Zahlen sind die Medien. Dort wird gerne mit Zahlen hantiert, um bestimmte Dinge klar zu machen. Diese Zahl erschreckt: Jeder siebente Mensch auf der Welt hat eine psychische Störung, meist Depressionen oder Angstzustände. Nur neun Prozent der Betroffenen  werden behandelt, vor allem in Ländern mit niedrigem Einkommen fehlen die Fachleute.

In Österreich ist die Situation besser. Aber auch hier kämpfen Betroffene damit, dass die Therapien meist teuer sind, und Menschen mit  Depressionen  immer noch oft als unbequemer Störfall gelten.

Das ist die eine Seite. Die andere: Im KURIER-Interview sagte die Psychotherapeutin  Gitta Jacob, dass wir moderne Menschen zu sehr dazu neigen, uns mit unserem Innenleben zu beschäftigen und dort vielleicht entdeckte zwickende Stellen zu überbewerten. Anders gesagt: Wenn uns jemand in unserer Kindheit schief angeschaut ist, ist das noch nicht zwingend ein Trauma.

Fazit: Es ist nicht leicht, Mensch zu sein und eine Psyche zu besitzen.

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