Schluchzalarm!

Das starke Geschlecht darf schwach sein. Oder auch stark. Ganz, wie es will.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Die Zahl ist, wie so viele Zahlen, beeindruckend:  Seit 2019 haben sich die Zahlen der Männerberatungen verfünffacht. Es gibt durchschnittlich 400 Kontakte pro Monat bei der Männerberatung der Volkshilfe, Klienten warten angeblich drei Wochen auf einen Termin. Abgelehnt wird übrigens niemand. Wobei es schon ein Schritt in die richtige Richtung ist, wenn sich ein Mann traut, um Hilfe zu bitten. Hilfe zu suchen, wird nämlich immer noch mit Schwäche assoziiert.

Das starke Geschlecht erlaubt sich immer öfter, auch einmal schwach zu sein. Alte Rollenbilder – ein Mann weint nicht und zeigt nie Schwäche – brechen langsam auf. Wobei Männer immer öfter nicht nur Täter, sondern auch Opfer von Gewalt sind.

Müssen wir damit rechnen, dass nur noch schluchzende Männer im öffentlichen Raum herumsitzen? Nein, natürlich nicht. Aber sie wissen, dass sie dürfen, wenn sie wollen oder müssen. Stark sein dürfen sie auch weiterhin.

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