Pflasterbedarf

Eine verbrannte "Maus"-Statue wurde mit Pflastern versorgt. Vielleicht sollten wir einander auch öfter seelisch verpflastern.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Unlängst sorgte eine absurde Meldung für Gemütserhitzung: Unbekannte  hatten die Statue  einer Maus, Star der „Sendung mit der Maus“, in Köln angezündet. Und da fragt man sich doch reflexartig: Wer ist so hirnverbrannt, so etwas zu machen?

Apropos hirnverbrannt: Die Maus erlitt große Brandwunden, vor allem am Kopf.

Die „Sendung mit der Maus“ gibt es seit 1971. Sie läuft in der ARD (seit 1993 leider nicht mehr im ORF) und versorgt Kinder auf unglaublich charmante Weise mit Unterhaltung und Wissen. Tatsächlich füttert sie die Neugier, die jedes Kind als unerschöpflichen Betriebsstoff besitzt. Übrigens: Das Durchschnittsalter der Zuschauer beträgt 40 Jahre, offenbar sind auch viele Eltern und Großeltern neugierig


In den Tagen nach dem Brandanschlag geschah etwas Wunderbares: Passanten versorgten die Maus-Statue mit Pflastern, andere Menschen schrieben ihr tröstende Briefe und Mails. Vielleicht sollten wir auch einander öfter Pflaster und Post schenken – durch gute Worte, nette Gesten und Hilfsbereitschaft. Die Welt wäre ein schönerer Ort. 

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