Nicht so schlimm

Von Toleranz und dem Shitstorm im Internet
Barbara Beer

Barbara Beer

Ferdinand von Schirach ist Jurist und Bestsellerautor. Er war mehr als 20 Jahre Strafverteidiger, heute schaut er den Menschen als Schriftsteller in die Seele. Er ist überzeugt: In jedem von uns steckt ein potenzieller Verbrecher. Kein schöner Gedanke. Verkauft sich trotzdem blendend. Schirach gehört zu den meistgelesenen deutschen Gegenwartsautoren.

Am Samstag war Ferdinand von Schirach zu Gast in der Wiener Hofburg, wo er beim Freizet.live-Event über seinen angenehm faden Alltag, seinen Horror vor Lärm und über bedenkliche Entwicklungen der Menschheit parlierte. Elegant, launig und nein, nicht allein Düsteres prognostizierend.

Das wichtigste Thema unserer Zeit sei Toleranz. Diese werde insbesondere durch die sogenannten Sozialen Medien sehr auf die Probe gestellt, sagte Schirach. Und dann zitierte er einen anderen aus guten Gründen sehr berühmten Deutschen, Otto Waalkes. Ein Shitstorm im Internet sei nicht so schlimm, meint der philosophische Clown Otto, denn der finde ja nur im Internet statt. Da ist was Wahres dran.