Mensch, nicht Krankheit

Die Arbeit mit sterbenskranken Kindern ist herausfordernd, aber bereichernd. Und enorm wichtig.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wie ist es, in einem Kinderhospiz zu arbeiten? Die beiden Pflegekräfte, die in einem KURIER-Interview davon erzählen, bekommen oft zu hören: Den Job könnte ich nicht machen. In der Tat ist es empörend, dass Kinder schwer krank werden oder sterben. Es widerspricht unserem Instinkt: Alte Menschen sterben, keine Kinder.

„Ich könnte auch viele Jobs nicht machen“, erzählt die Pflegerin. „Jeder Tag ist anders“, sagen die Pfleger. Und: „Die Trauer steht nicht im Vordergrund.“ Kann man das glauben? Man will es gerne glauben.

Dazu kommt, dass der Pflegealltag hochgradig anspruchsvoll ist – Zwölf-Stunden-Dienste inklusive. Man müsse sich an den Zustand der Kinder anpassen, außerdem ist Pflege ein Mangelberuf. Am schwersten sei das Abschiednehmen. Und das kann man sich wirklich gut vorstellen.

Am wichtigsten sei es, die Kinder hinter der Krankheit zu sehen. Und vielleicht sollte man das ja immer so machen: Nicht die Krankheit sehen, sondern den Menschen. 

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