Krieg ent-erfinden
Wer in den Siebziger-Jahren aufwuchs, tat es in der festen Überzeugung, dass Krieg eigentlich nicht mehr möglich ist (obwohl die Welt auch damals keine friedliche war, wir sagen nur: Terrorismus). Wir lernten noch in der Schule: Die Menschheit hat aus den Weltkriegen ihre Lektion gelernt, sie wird sich künftig halbwegs anständig aufführen. Man fühlte sich sicher.
In den Achtziger-Jahren dagegen dominierte die Angst vor einem Atomkrieg. Damals gingen wir auf Friedensmärsche und sangen hoffnungsvoll „We shall overcome“. Dann kam Gorbatschow und mit ihm der Glaube an die plötzlich ausgebrochene allgemeine Friedfertigkeit.
Und jetzt stehen wir auf einmal da, wo wir stehen. Russland hat die Ukraine überfallen, der Nahe Osten brennt, und jetzt geht Trump das enorme Risiko ein, den Iran anzugreifen.
Die Sicht auf die Welt ist immer eine subjektive. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Der Mensch hat nie etwas Dümmeres erfunden als den Krieg. Kann man den wieder ent-erfinden?
Kommentare