Keuchen, Bellen, Ächzen

Warum wird im Theater so viel gehustet? Möglicherweise aus Langeweile - die Zuschauer werden so zu Mitspielern.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Theater- und Konzertbesucher werden von ihresgleichen immer auf ihre Schmerzgrenze getestet: Immer dann, wenn Spiel oder Musik besonders innig zu werden droht, setzen die Huster ein. Zuerst ist es nur einer, dann mehrere, schließlich füllt sich der Saal mit Keuchen, Bellen und Ächzen.

Warum wird ausgerechnet im Theater so viel gehustet? Dieser Frage ging die KURIER FREIZEIT nach und fand heraus: Da gibt es einmal den psychologischen Ansatz: Je mehr einem bewusst ist, dass man nicht husten darf, umso stärker muss man husten. Oder den architektonischen: Theater- und Konzertsäle verstärken aufgrund ihrer Akustik die Huster ins Überdimensionale. Und noch eine Erklärung gibt es: Theaterbesucher husten dann, wenn ihnen fad ist, aus Nervosität. Die Zuschauer werden durch ihr Husten zu Mitspielern.

Höchste Zeit also, dass ein Dramatiker ein Stück schreibt, das nur aus Husten besteht.

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