Känguru-Case

Kängurus und dicke Kater: Gedanken zu Tieren, die in die Fänge Krimineller geraten
Barbara Beer

Barbara Beer

Nun war von einem kleinen weißen Känguru zu lesen, welches in Kleinhaugsdorf verschwunden sein soll. Ist vom Schlimmsten auszugehen? Entführung? Das Tier ist jetzt jedenfalls, nein, wir sagen nicht in aller Munde, weil im grauslichen Internet gibt es grausliche Leute, die schon irgendwas von Känguru-Steaks daherlabern. Pfui. Grausliche Leute.

Bereits vergangenes Jahr waren unsere Gedanken bei einem Tier, das in die Fänge Krimineller geraten war. Bei Archibald. Einer Kreuzung aus Haus- und Wildkatze, die mit einem russischen Falschgeldbesitzer in einem Wiener Vier-Sterne-Hotel lebte. Der Mensch kam in Schubhaft, Archibald ins Tierheim. Wo er auf Diät gesetzt wurde. Das Bröckerl soll an die 20 Kilo gewogen haben. Zu viel Faschiertes, stellte sich heraus, als das Geldfälscher-Herrl vor Gericht angab, mit den Blüten gehacktes Rind für den Kater gekauft zu haben. Alles aus Liebe, sagte der Mann aus Moskau und äußerte den Wunsch, mit Archie zurück in seine Heimat zu fahren. In Moskau verlor sich die Spur des Katers. Im Känguru-Case aber sagen wir: Kleinhaugsdorf, wir bleiben dran!