Der indignierte Dackel

Wenn die Kommunikation zwischen Mensch und Tier nicht für beide Seiten wünschenswert ist
Barbara Beer

Barbara Beer

Menschen, die nicht in Gesellschaft von Tieren leben (Hausstaubmilben ausgenommen), halten Leute, die mit ihren Haustieren reden, gerne für Sonderlinge. Dabei besagen Studien, dass Zweibeiner, die mit ihren Vierbeinern kommunizieren, besonders intelligent sind. Was einerseits nicht ganz logisch ist, weil die meisten Leute mit ihren Tieren reden und die Wahrscheinlichkeit, dass sie alle besonders intelligent sind, nicht sehr hoch ist. Andererseits wollen wir Hunde-, Katzen-, und Goldfischflüsterer aber gerne glauben, dass wir alle miteinander sehr klug und einfühlsam sind.

Unlängst wurden wir Zeugen, wie eine Frau eines frühen Morgens zu ihrem Rauhaardackel Worte sprach, die nach zutiefst menschlicher Kommunikation klangen. Sie schimpfte: „Du Trottel!“. Welche Straftat der peinlichen Szene vorausgegangen war, ist unbekannt. Der Dackel aber blickte indigniert zur Seite, in seinem Gesicht stand geschrieben: Man sollte nicht jede Studie ernst nehmen.