Dem Wasser predigen

Neuer Trend: Man spricht mit seinem Wasser. Warum nicht mit Fischstäbchen und linken Socken? Und warum nicht ... miteinander?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Ein etwas merkwürdiger Trend kommt aus den USA zu uns, nämlich: Menschen sprechen  mit Wasser. Sagt man seinem Glas Wasser, bevor man trinkt, ein paar nette Worte – zum Beispiel „Glück, Gesundheit, Schutz, Freude, Liebe, Fülle, Verbundenheit“ – dann überträgt sich das auf den Trinkenden, so die Theorie. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, warum man nicht auch andere Dinge sagt. Etwa: „Ich bin klug und glaube nicht jeden Blödsinn, der durchs Internet in mein Gehirn gespült wird.“ Oder: Verwandle dich in Wein!

Interessant ist auch, warum man nur mit Wasser redet, wenn man sich positiv beeinflussen will. Warum nicht auch mit Fischstäbchen, linken Socken und, wir wagen kaum, es auszusprechen, dem Klopapier? Man könnte überhaupt mehr mit den Gegenständen sprechen, wenn man sie dazu bringen will, einem zu gehorchen.

Man könnte übrigens auch miteinander reden. Aber das ist wahrscheinlich sogar den Esoterikern zu esoterisch.

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