Naturdarm von der Oma

"Ohrwaschl": Fleisch von der Oma und nachhaltig gefangene Fische.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Im  KURIER sagt der Bio-Pionier Werner Lampert, man solle Nahrung nicht als Gefahr erleben (ein Seitenhieb auf die moderne Askese-Hysterie des lustvollen Verzichtens). Wichtige Voraussetzung für besseres Essen sei, „hinschauen wo die Sachen herkommen“. Lampert plädiert für  „authentisch regionale“ Nahrungsmittel.

Das haben sich offenbar die Betreiber eines Heurigens in der Wachau zu Herzen genommen, den unsere Leserin B. unlängst besuchte. Auf der Karte stand: „Gselchte Blunzn im Naturdarm von der Oma Lechner“. Regionaler geht’s nicht.

Hier ist allerdings möglicherweise die Grenze schon überschritten, zum Erleben der Nahrung als Gefahr.

Wichtig ist auch Nachhaltigkeit. Eine Leserin fand in einem Lokal den Hinweis auf der Speisekarte: „Der Fisch auf ihrem Teller wurde nachhaltig gefangen.“ Das ist eine gute Nachricht. Also nicht für den Fisch, aber für den Essenden, der jetzt die Gewissheit hat, dass der Fisch nicht während des Essvorgangs vom Teller hüpft und mit der Gabel im Rücken zum Tierarzt spaziert.

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