Normal in allen Varianten

Es wird weder das "neue Normal", noch das "alte Normal" geben, sondern Varianten davon, etwa die Delta-Variante von Normal.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Eine Debatte, die derzeit gern geführt wird, ist der kryptophilosophische Diskurs, ob denn alle wieder normal seien. Alle normal? – Eine utopische Vorstellung, die an sich schon abnormal klingt. Aber man diskutiert diesen Sommer gern Fragen, wie: Ist das neue Normal normal genug? Oder geht da noch was, geht’s noch normaler? Und hat sich das alte Normal irgendwo versteckt? Ist es schon geimpft? Oder ist Impfen das neue Normal und nicht das alte?

Wir leben in einer variantenreichen Zeit. Die derzeit aufstrebende Delta-Variante ist ja die Beta-Version des neuen Normal: Keiner weiß, wie es wird, aber alle bereiten sich gründlich darauf vor, damit die Normalität aufrechterhalten werden kann, bis die Impfung gegen die jeweils neue Variante gut wirkt.

Und so wie es Varianten von Corona geben wird, wird es Varianten von Normal geben. Das beste Normal wird nicht das alte oder das neue sein, sondern eine Normal-Variante. Also zum Beispiel: Trifft man Risikopatienten, die nicht geimpft werden können, testet man sich vorher, obwohl man selbst geimpft ist. Spürt man Symptome, geht man ebenfalls testen, trotz Impfung. – Normaler wird’s derzeit nicht. Aber wer halbwegs normal ist, wird das ohnehin normal finden.

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