Männerschnupfen und Zehenwackeln

"Ohrwaschl": Die Infektionskrankheit, die 50 Prozent der Menschen leiden - und die anderen 50 Prozent mitleiden lässt.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Schnupfen, 1.): Teures Hobby von Popstars, männerbezopften und hipsterbebarteten Kreativlingen und anderen Berufswichtigtuern, das mit Haft in einem Castingshow-Gefangenenlager nicht unter 14 Tagen bestraft wird.


Schnupfen, 2.): Virusinfektion, die für 50 % der Bevölkerung harmlos und für die anderen 50 % fast tödlich ist (was wieder die ersten 50 %, die die zweiten 50 % betreuen müssen, leiden lässt).

Ein neues Buch („Männergrippe“) erklärt jetzt, warum Männer tatsächlich mehr leiden: Männliche Hormone unterstützen das Immunsystem schlechter als weibliche, Männer ernähren sich schlechter, waschen sich weniger oft die Hände und neigen dazu, ihre Beschwerden ständig argwöhnisch zu beobachten.

Im Mondkalender einer Frauenzeitung stand einmal, Zehenwackeln beuge Schnupfen vor. Ein schönes Angebot für unsere Neigung zum Beobachtungsfehler: Die meisten Menschen bekommen nach dem Zehenwackeln keinen Schnupfen, einfach, weil man wesentlich öfter keinen Schnupfen bekommt als man doch einen kriegt.

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