Lieber Wärme
Gefragt, was ihn antreibe, sagte der Autor Andreas Altmann im KURIER-Interview: „Die skandalöse Kürze des Lebens […]. Kein Tag darf sein, an dem ich mir nicht vornehme, abends eine Spur weniger ignorant ins Bett zu gehen. Ich bin geradezu beseligt von dem Wunsch zu lernen, dem Weltwunder Welt eine Spur näherzukommen.“
Das klingt nach einem vernünftigen Konzept. Die Endlichkeit des Lebens ist tatsächlich ein Skandal, aber niemand hindert uns daran, jeden Tag ein bisschen gescheiter zu werden.
Nach den unsympathischsten Wesenszügen des Menschen gefragt, sagt Altmann: „Sehen wir einmal von dem Bedürfnis mancher Zeitgenossen ab, anderen die Köpfe abzuschneiden, dann traue ich mich zu sagen: Hochmut. Leute, die Kälte produzieren […].“
Anständig zu sein ist gar nicht schwer: Man schneide keine Köpfe ab und produziere lieber Wärme.
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