Lachen gegen Verstopfung

"Ohrwaschl": Zum Tod des Philosophen Franz M. Wuketits.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

„Lachen ist wie Stoffwechsel –  zu wenig davon führt zu seelischer Verstopfung.“

Das ist ein ebenso schöner wie wahrer Satz, er stammt von dem Philosophen und Evolutionsbiologen Franz M. Wuketits. Im selben KURIER-Interview sagte Wuketits: „Die wahre Kunst des Lachens besteht darin, über sich selbst lachen zu  können.“

Wer das Glück hatte, mit Wuketits sprechen zu dürfen, bekam viel zu lachen. Wuketits war im Grunde genommen Pessimist – er sah die Entwicklung der Menschheit skeptisch.  Aber er verlor dabei nie seinen Humor. Egal, ob er den modernen Regulierungs- und Sicherheitswahn verspottete, die „nicht artgerechte Menschenhaltung“ in anonymen Massenstädten aufs Korn nahm, oder sich über die durch politische Korrektheit neutralisierte, ausdruckslose Sprache lustig machte – er tat es  mit schalkhaftem, ansteckenden Witz.

Franz M. Wuketits starb dieser Tage im Alter von 63 Jahren. Er war ein hoch origineller Wissenschaftler und ein freundlicher, warmherziger Mensch.
 

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