Kuschelwahlkampf

Die erste Plakatserie zur Nationalratswahl zeigt: Der Wahlkampf karikiert sich unfreiwillig selbst.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Jetzt wird der Wahlkampf sauber und kuschelig. Norbert Hofer macht als Plüschtier „Norbär“ aus der FPÖ einen Streichelzoo und plakatiert freundschaftlich Gratiswerbung für die ÖVP: „Koalition für unsere Heimat fortsetzen“. Die ÖVP „verzichtet“ daraufhin, vorbildlich sparsam, auf die erste Plakatwelle (dass sie als einzige Partei schon im Juni österreichweit Plakate mit ihrem Spitzenkandidaten affichiert hat, weiß ohnehin keiner mehr).

Die Grünen plakatieren großzügig auf eigene Kosten Gudenus & Strache (hoffentlich haben die Grünen die beiden nicht auch gleich auf die letzten Listenplätze gesetzt – man weiß ja nie, wohin so ein paar Vorzugsstimmen führen können).

Neos wirbt mit „Umwelt und Wirtschaft verbinden – Macht sonst keiner“. Man ist geneigt zu erwidern: „Himbeereis und Krautrouladen verbinden – Mag sonst keiner.“

Ach ja, und die angehende kleine Oppositionspartei, die SPÖ, trommelt: „Menschlichkeit siegt“. Das ist zwar aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich, aber immer noch wahrscheinlicher, als dass die SPÖ siegt.

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