Kultur: Systemrelevant?
„Vielleicht ist es ja besser, wir machen ab Herbst nur noch Puppentheater.“ Harald Posch, Leiter des Wiener Theaters WerkX, greift zu Galgenhumor, um die aktuelle Situation zu beschreiben. Ähnlich sarkastisch äußerst sich sein Kollege Gernot Plass vom TAG: Vielleicht müsse man ja Theater in Kirchen oder Restaurants umwidmen, um spielen zu können.
Niemand weiß derzeit, wie Kultur künftig möglich sein soll – wie kann man auf Abstand Theater spielen? Wie können Bühnen finanziell überleben, die ihren Zuschauersaal zu zwei Drittel leer lassen müssen?
Derzeit hat das „Systemrelevante“ Vorrang: Also Essen, Trinken, Baumarkt, Maske und ein Maßband zwecks Einhaltung der Elefantenbaby-Distanz.
Tomas Schweigen, Direktor des Schauspielhauses Wien: „Natürlich ist Theater nicht ‚systemrelevant‘. Aber wer will schon dauerhaft in einer Welt leben, in der nur ‚Systemrelevantes‘ möglich ist?“
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