Jetzt ist die Zeit für Wein im Kleinformat

Ob Rosè-Sekt oder Blaufränkisch „Kirschgarten". Das kleine Flascherl fürs Picknick bewährt sich.
Juliane Fischer

Juliane Fischer

Was steht da Umathum?“, scherzt mein Mann, als er die Flaschen sieht. Süß sehen sie aus, die Halbflaschen vom Weingut Umathum. Sie erinnern an den vorpandemischen Alltag, wo die 0,375-Liter-Flaschen in Minibars oder im Flugzeug zur „Chicken or Pasta?“-Frage kredenzt wurden. Andererseits: Möglicherweise ist gerade jetzt die Zeit der Kleinformate angebrochen. Keine Hauspartys, kein Zusammensitzen mit Freunden, da sind 0,75 Liter oft zu viel. Wein&Co hat 2020 um 25 Prozent mehr Demiflaschen verkauft als im Vorjahr.

Josef Umathum sind die Kleinen seit Jahren ein Anliegen: „Während meiner Praxiszeit in Frankreich in den 1980er-Jahren und bei Weintouren in Italien habe ich dieses Format entdeckt und die Vorteile kennengelernt und 1985 erstmalig auch hier probiert“, sagt der Winzer. Der erste Anlauf scheiterte, die Leute interessierten sich damals mehr für den Doppler. In der Pandemiezeit bewähren sich die Halbflaschen, pflichtet man ihm aus Niederösterreich bei: Das Weingut Bründlmayer bietet ebenfalls ein Probierpaket an.

Natürlich wird der Bereich eine Nische bleiben. Die -Emissionen sind vergleichsweise hoch. Diesbezüglich müsste sich im Bereich Leichtflaschen mehr tun, aber hin und wieder darf vielleicht so ein Mini mit zum Picknick: ein pfirsichmarmeladiger Riesling vom berühmten Zöbinger Heiligenstein, ein kräutriger Umathum-Blaufränkisch „Kirschgarten“ 2016 mit Mon-Cherie-Anklängen oder ein frühlingshaft-frischer Rosè-Sekt.

Sie kostet sich durch die Weinwelt, arbeitet als freie Journalistin und zum Ausgleich in ihrem Weingarten in Niederösterreich.
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