Instagram-Therapie

In den sozialen Medien bieten Psychologen Beratung an. Das ist nicht ohne merkwürdige Logik.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es gibt viele Gründe, warum Menschen in sozialen Medien aktiv sind. Erstaunlich viele wollen immer noch Fotos ihrer Katzen oder ihrer Nahrung posten, manche posten auch  Fotos der Nahrung ihrer Katzen.  Andere veröffentlichen Kalenderblattsprüche, die im besten Fall von einem frei erfundenen Indianerhäuptling stammen, im schlechtesten von Paulo Coelho.  Wieder andere wollen möglichst viel schlechte Laune verbreiten, egal, was sie sehen, sie schreiben drunter, dass sie das blöd finden. Einer postet ein Bild von irgendwas, der andere schreibt drunter: Ich mag Irgendwas nicht (geht am besten mit Rosinen).

Vor allem aber sind soziale Medien ein ständiger Wettbewerb, wer das schönere Leben besitzt. Kein Wunder, dass man von der „Generation Therapy“ spricht, die diesen Wettbewerb nicht mehr aushält. Dass es jetzt bereits eigene Instagram-Psychologen gibt, die seelische Durchhalteparolen verbreiten, ist da nicht ohne merkwürdige Logik.

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