Kolumnen

Ich auch

Depressionen sind nichts, wofür man sich schämen muss.

von Guido Tartarotti

06/03/2021, 03:00 AM

Etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen leiden an bzw. unter Depressionen. Eine davon ist die japanische Tennisspielerin Naomi Osaka, derzeit die Nummer zwei der Weltrangliste. Osaka sorgte für Schlagzeilen, weil sie sich kampflos vom Turnier in Paris zurückzog, nachdem sie eine Geldstrafe erhalten hatte. Grund: Osaka sah sich wegen Angststörungen außerstande, an Pressekonferenzen teilzunehmen.

Osaka wurde weltweit Solidarität ausgesprochen, sie wurde aber auch hart kritisiert. Tenor der Kritik: Die soll sich nicht so anstellen. Noch immer gibt es Menschen, die nicht verstehen, dass Depression eine Krankheit ist (gegen die es keine Impfung gibt). Die meinen, Depressive seien Versager, die sich schämen und zusammenreißen sollten. So kann nur urteilen, wer nie erfahren hat, wie sich Depression anfühlt. Er sollte dankbar und still sein.

Und es wird Zeit, dass immer mehr wie Osaka aufstehen und mutig sagen: Ja, ich habe es auch.

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