Hoffnung

Corona erinnert uns daran, dass der Tod existiert.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Eine der vielen Zumutungen, welche die derzeitige Situation für uns bereithält, abgesehen von der allgemeinen Verjogginghosung, der Unmöglichkeit, seinen Liebsten zu entkommen und der Überflutung des Internets mit Fotos von selbst gebackenem Brot: Sie erinnert uns nachdrücklich daran, dass der Tod existiert.

Der Tod gilt ja bei uns sonst als Peinlichkeit, er wird ausgeblendet, versteckt, mit aller Kraft vergessen. Die Tatsache, dass der Körper irgendwann den Dienst einstellt, ist in einer Leistungsgesellschaft etwas Unerhörtes, und die Vorstellung, dass man eines Tages auf sich selbst verzichten muss, ist im Zeitalter der Selbstoptimierung fast eine Beleidigung.

Derzeit erleben wir einen schon seit Wochen anhaltenden Karfreitag, und niemand weiß, wie lange er noch dauert. Karfreitag ist aber auch ein guter Anlass, sich daran zu erinnern, dass das Leben auch aus Hoffnung besteht.

Dazu muss man nicht einmal religiös sein, nur: menschlich.

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