Hilfe, Weihnachtsgebäck!

"Ohrwaschl": Offenbar gibt es keine schlimmere Zumutung im Leben, als im August Weihnachtsgebäck zu sehen.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es kann nie zu heiß sein, um sich aufzuregen. Zum Beispiel über die Hitze. Und fest mit der Hitzeaufregung verbunden ist: Die Weihnachtsgebäckaufregung.

Irgendwer kennt jemanden, der jemanden kennt, der das erste Weihnachtsgebäck in einem Supermarkt gesichtet hat (es könnte auch Packerlsuppe gewesen sein, der jemand, den jemand kennt, hatte seine Brille nicht auf).

Und dann postet der Irgendwer die Gebäckssichtung, versehen mit Kommentaren wie „Frechheit“ und „Wir verlernen den natürlichen Rhythmus!“. Offenbar gibt es für den modernen Menschen keine schlimmere Zumutung im Leben, als im August Weihnachtsgebäck zu sehen.

Komischerweise kommt niemand auf den nächstliegenden Gedanken. Nämlich: Ist doch völlig egal. Ich muss das böse, lebensgefährliche, seinen Besitzer in den Hintern beißende Weihnachtsgebäck nur nicht kaufen, nicht nach Hause mitnehmen, nicht essen, und schon kann mir nichts passieren. Allerdings fällt man dann um den Genuss um, sich lustvoll über etwas Unwichtiges zu empören.

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