Hass im Netz: Flaschen-Drehen

Über Hass und wie er sich verbreitet: Das Internet als Flaschenproduktionsmaschine.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es gibt derzeit wieder einmal eine sogenannte „Challenge“ im Internet: Es geht dabei darum, Flaschen mit einem Kickbox-Tritt zu öffnen. Warum auch nicht? Irgendwie müssen die Flaschen ja aufgehen.

Leider besteht die Hauptbeschäftigung vieler Menschen im Internet aber darin, nach anderen Menschen zu treten. Verbal. Sie behandeln andere so, als wären diese Flaschen – und machen sich damit selbst zur Flasche. (Das nennt man dann Flaschen-Drehen.)

Menschen, die andere im Netz mit Hass überschütten, sagen Psychologen, sind meist Personen, die sich selbst nicht leiden können. Indem sie andere abwerten, fühlen sie sich aufgewertet. Das Problem ist: Der Hass vermehrt sich dadurch mittels Selbstbefruchtung automatisch. Am Ende bleiben dann nur noch zwei Arten von Menschen übrig: Hasser – und solche, denen aufgrund von chronischer Hautverdickung alles wurscht ist.

Das Internet ist auch: eine große Flaschenproduktionsmaschine.

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