Handyförmige Augen: Suchtgefahr?

"Ohrwaschl": Wenn die Eltern ständig ins Gerät starren, machen es ihnen die Kinder nach. Und sie starren. Ständig.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Was sagten Großmütter früher? Hast du auch einen Schal um? Iss auf, dann wirst du groß und stark! Und: Die wirst noch viereckige Augen kriegen, wenn du immer in das Fernsehkastl hineinstarrst!

Die Mütter wieder geboten uns streng, Abstand zum  Fernsehgerät zu halten, wegen der Strahlung. Wir fragten   dazu unseren Physiklehrer, und er antwortete mit seiner gedehnten, immer ein wenig gelangweilten Stimme: „Der Fernseher ist ein Beta-Strahler. Um dadurch Schaden zu nehmen, müsste man ihn inkorporieren, also essen.“

Was früher das Fernsehen war, ist heute das Handy. Der einst so beliebte Begriff „fernsehsüchtig“ ist verschwunden, heute sagt man „Handysucht“. Etwa vier Stunden pro Tag verbringt ein Jugendlicher im Schnitt online.

Es gibt viele gute Tipps, was man dagegen tun könne. Der beste ist wohl, wie damals beim Fernsehen auch: Wenn die Eltern ständig ins Gerät starren, machen es ihnen die Kinder nach. Und sie starren. Ständig.

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