Gespaltene Gesellschaft: Streitet endlich richtig!

"Ohrwaschl": Wie man richtig streitet, haben wir in Österreich, wo Streitkultur durch ein Viertel G’spritzten ersetzt wird, leider nie gelernt.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Menschen teilen die Menschheit  gerne in ein „wir“ und ein „all jene, die nicht wir sind“ ein. So sind wir gebaut. Wir wollen dazugehören und uns gleichzeitig abgrenzen, nur so fühlen wir uns wohl.

Problematisch wird das, wenn sich die Gesellschaft in zwei Gruppen spaltet, die einander nur noch als Feinde wahrnehmen, schreibt die Soziologin Laura Wiesböck in ihrem neuen Buch „In besserer Gesellschaft“.

Und genau das passiert gerade, erklärt die Autorin.

Eine progressive Gruppe („linkslinke Gutmenschen“) und eine rechts-populistische Gruppe („alles Nazis“) stehen einander feindselig gegenüber, sprechen den anderen Wert und Wahrheit ab („Fakten“ sind dann nur noch etwas Relatives) und übersehen, dass sie einander in den Denkmechanismen ähnlicher sind, als sie glauben.

Wie man richtig streitet, haben wir in Österreich, wo Streitkultur durch ein Viertel G’spritzten ersetzt wird, leider nie gelernt.

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