Frank und frei erfunden

Frank Stronach wird nicht Bundespräsidentschaftskandidat. Dabei hätten wir Medien uns so gefreut.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Am Dienstag um 10.07 Uhr sorgte eine Meldung der Austria Presse Agentur für Aufsehen: Frank Stronach, jugendliche 89, will bei der Präsidentschaftswahl 2022 antreten.  Nicht nur die APA glaubte diese Geschichte, auch die meisten Medien (darunter der KURIER) übernahmen sie, auf Twitter schaltete der Aufregungsdurchlauferhitzer auf Alarmbetrieb.

Nach einer knappen Stunde stellte sich dann heraus: Das Ganze war ein (technisch sehr gut gemachter) Scherz der Satireplattform Die Tagespresse.

Vielleicht lag es ja auch daran, dass diese Geschichte für den Corona-geplagten Medienbetrieb zu schön war, um sie nicht zu glauben. Sicher lag es daran, dass einem im modernen Onlinejournalismus meist nur Minuten bleiben, um auf eine Meldung zu reagieren.

Aber wir Medienleute sollten die Geschichte ruhig zum Anlass nehmen, um uns daran zu erinnern: Trotz Tempobolzzwang darf man Gehirn (und Telefon) in Betrieb nehmen.

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