Fasten

Verzicht ist ein Statussymbol. Auch für Politiker und ihre Wortwahl?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Fastenzeit ist. Fasten ist ja ein soziales Statussymbol geworden – wer etwas auf sich hält, der verzichtet. Wobei man etwas besitzen muss, um darauf verzichten zu können. Wer nichts zu essen hat, der fastet nicht, der hungert. Wer kein Auto besitzt,
 der muss sich erst eines kaufen, um darauf verzichten zu können. Wobei der Wert des Fastens mit dem Wert des Autos steigt – auf einen Porsche Cayenne zu verzichten, ist viel befriedigender als auf einen alten Zweier-Golf.

Fasten macht klug, schön und jung, sagen die Experten. Am besten wäre es demnach, die Nahrungsaufnahme ganz einzustellen, wobei sich das möglicherweise auf die Lebenserwartung negativ auswirkt.

Eine interessante Idee wäre Fasten für Politiker: 40 Tage lang verzichtet jeder Politiker darauf, den jeweils anderen als unfähigen Dolm zu bezeichnen, der nur dumme Ideen hat. Das könnte die Welt auf bemerkenswerte Weise verändern.

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