Esel, Zebra, Dackel, Huhn

"Ohrwaschl": Über falsche Zebras und echte Esel.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Der Tiergarten von Kairo hat einem Esel Streifen aufgemalt und das Tier dem Publikum als Zebra angedreht. Der Zoo dementiert die Tat, aber die Bilder sind eindeutig: Schnauze und Ohren sind eselig, nicht zebraisch, außerdem verrinnt die Farbe.

An dieser Stelle bedauert der Kolumnist, dass er nicht zeichnen kann wie der geniale Kollege Pammesberger, denn er hat Bilder im Kopf. Ein Dackel mit Gartenschlauch über der Schnauze: Elefant (oder eine Schlange, die gerade einen Dackel schluckt). Dackel im Streifenpyjama: Tiger (oder straffällig gewordener Dackel). Dackel mit halber Melone auf dem Rücken: Schildkröte (oder Dackeldromedar).

Es soll im Übrigen auch ein Meerschweinchen geben, das auf dem Kopf eines älteren Herren lebt und behauptet, es sei US-Präsident.

Wir Menschen machen uns ja auch gerne zum Esel (ein falsches Bild, denn Esel sind nicht dumm, sondern geduldig). Es gibt auch Menschen, die sich schwach fühlen, aber sich auf Kosten anderer stark machen wollen, indem sie sich aufplustern wie ein ärmliches Huhn.
 

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