Eine eingeschweißte Partie

Sprachpannen-Jahresrückblick, Teil 2: Kugel im Hinterkopf, frische Prise, trauernde Minen.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Und damit kommen wir zu Teil 2 unseres traditionellen Rückblicks auf Sprachpannen und Hoppalas des Jahres 2021 (die sind natürlich ärgerlich, aber schon auch lustig, oder?).

Heute.at meldete: „Corona-Toter Kickboxer entließ sich selbst aus Spital.“ In Corona-Zeiten gehen schon Tote freiwillig nach Hause. „Die Kommunisten sind eine eingeschweißte Partie“, schrieb die Krone. Zusammengeschworen, aber ziemlich verschwitzt. Der KURIER wusste über das Begräbnis von Prinz Philipp: „Ihre trauernden Minen waren durch schwarze Atemschutzmasken verdeckt.“ Ein Begräbnis als vermintes Gelände. Dazu passend die Krone über den Skispringer Stefan Kraft: „Die Kugel im Hinterkopf“ (das sollte man sich vom Arzt anschauen lassen).

„Über die frische Prise in den alten  Mauern wird man sich sicher freuen“, schrieb der KURIER über ein Kaffeehaus. Eine Formulierung mit einer Brise Salz. „Letztlich wehrte sich die Frau aber so heftig, dass der Täter mit rundlichem Gesicht und ausgedünnten Haaren flüchten musste“, berichteten die OÖN. Vorsicht, mit wem man sich anlegt – das Gesicht wird schnell rundlich.

Die Weststeirische Rundschau meldete: „Durch das Eingreifen eines Nachbarn konnte der Brand bereits vor Eintreffen der Einsatzkräfte gelöscht werden. Dieser wurde vom Roten Kreuz Deutschlandsberg medizinisch erstversorgt.“ Schön zu wissen, dass die Feuerwehr Brände medizinisch behandelt.  Und der KURIER schrieb: „Duzende Waffen und NS-Devotionalien wurden sichergestellt.“ (Mit dem Bösen auf Du und Du).

Der beste Leserbrief erschien in einer Tiroler Zeitung: „Als Wurstverkäuferin finde ich den Wolf gefährlich, da er viel Fleisch frisst und ich arbeitslos werden könnte.“

 

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm „Guitar Solo“ ist am 11. Jänner im Theater Forum Schwechat, am 13. Jänner in der Kulisse Wien und am 21. Jänner in der Gruam Wien zu sehen.

Kommentare