Prahlen nach Zahlen

In nur zwei Semestern haben wir bei Drosten den Nebenerwerbsvirologen gemacht und bei Popper den Prahlen-nach-Zahlen-Statistiker.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Am Wochenende beging die Welt den ersten Jahrestag der Abriegelung von Wuhan. Es gibt schillerndere Jubiläen. Aber man wird genügsam. Österreich begeht dann morgen den ersten Jahrestag von Karl-Nehammer-sagt: „Derzeit gibt es keinen Grund zur Sorge“ und übermorgen den von Rudolf-Anschober-sagt: „Viel besser vorbereitet kann man nicht sein“. Ja, hinterher ist man immer klüger.

Aber nach diesem Jahr wissen wir tatsächlich alle alles besser. In nur zwei Semestern haben wir bei Drosten den Nebenerwerbsvirologen gemacht und bei Popper den Prahlen-nach-Zahlen-Statistiker. Wir wissen heute, dass eine Pandemie im Schnitt zwei Jahre dauert oder 24 Monate oder 730 Tage. Und dass wir in einer „Corona-Diktatur“ leben, weil sich ein Virus nicht demokratisch abwählen lässt.

Im Jänner 2022 begeht Österreich dann den Jahrestag von Alexander-Van-der-Bellen-sagt: „Dieses Jahr wird besser“ und von Sebastian-Kurz-sagt: „Noch zwei bis drei harte Monate“. Und wer weiß, was wir bis dahin alles besser wissen werden.

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