Du Waschlappen

Über das Comeback eines zum Schimpfwort gewordenen Hygieneartikels.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Hochdeutsch heißt er Seiftuch, manche nennen ihn Waschfleck, die Engländer bezeichnen ihn als washcloth, der im Rheinland aufgewachsene Cousin Ihres Autors sagt Wäschlumpe: Der Waschlappen steht vor einem großen Comeback. Schuld daran ist auch in diesem Fall Putin: Der Grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, rät angesichts steigender Energiepreise, das Duschen öfter durch den Gebrauch des Waschlappens zu ersetzen.

Wobei das mit dem Energiesparen so eine Sache ist: Damit der Waschlappen nicht zum hygienischen Auffahrunfall wird, raten Experten, ihn regelmäßig zu waschen. Und zwar mit mindestens 60 Grad.

Aber möglicherweise wird der Nachweis, einen Waschlappen zu besitzen, schon bald zum großen Konkurrenzvorteil auf Tinder (das gerade zehn Jahre Bestand feiert). Vielleicht raunen wir einander ja dann zärtlich zu: Du Waschlappen ...!

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