Die Wohnzimmerdisco als letzter Ausweg aus der Krise

Die Feste feiern, wie sie fallen, inklusive einem Tanz unter der Discokugel.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Nicht warten. Dass die Ballsaison ohne Bälle zu Ende geht, bringt einen Vorteil: Frau hat nicht nicht ins alte, aber wunderschöne Kleid gepasst. Dasselbe gilt für man und den Smoking. Die Anprobe hätte maximal drei Tage vor dem Ball stattgefunden. Die kleine Lebenskrise wäre perfekt gewesen. Trotzdem, heute ist Valentinstag, morgen Rosenmontag und der Faschingsdienstag folgt darauf. Was tun, wenn die Lokalitäten geschlossen haben? Ein Dinner to go kann niemals das Ausgehen ersetzen. Krapfenessen ist nicht abend-, sondern magenfüllend. Und dass Verkleidung – dem Kindesalter entwachsen – die Sache nicht besser macht, zeigt ein Schwenk durch das Publikum von „Narrisch guat“ : Entdeckt beim Zappen durch die TVthek. Ja, ja Langeweile. Sie macht aber auch kreativ, zumindest die anderen. Eine Freundin, hat für ihr Wohnzimmer eine LED-Discokugel gekauft, für ihren Geburtstag. „Wir feiern jetzt zu zweit, kein Rempeln auf der Tanzfläche, immer die Lieblingsmusik und man muss nicht bis Mitternacht warten, bis es losgeht“, erklärt sie. Gute Idee, vielleicht für heute Abend.

Die Wohnzimmerdisco als letzter Ausweg aus der Krise

Anstellen. Ein ganz klein wenig „Discofeeling“ ist auch beim Anstellen spürbar. Dieses Gefühl ist in diesen Tagen leicht herstellbar. Etwa in der Schlange vor dem Burger-Geschäft oder der Teststraße. Bei Letzterer gibt es sogar Türsteher. Die können auch streng fragen: „Symptome?“.

Das Beste hoffen. Zurück zum Nachtleben: Die Geduld, die man sich jetzt erwirbt, kann hilfreich sein, wenn endlich wieder Ausgehen möglich sein wird. Und das wird es. Freunde treffen, Tanzen bis zum Sonnenaufgang, gemeinsam Lachen. Bis dahin bleibt die Discokugel im mit Blumen geschmückten Wohnzimmer. Das funktioniert – vorübergehend.

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