Die Verführung

Gutes zu tun vermittelt ein gutes Gefühl.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Schrecklich ist die Verführung zur Güte, schrieb Bertold Brecht.

Die Österreicher lassen sich gern  verführen: 700 Millionen Euro wurden im Jahr 2019 gespendet, doppelt so viel wie vor zehn Jahren, 113 Euro pro Kopf, 3,2 Millionen Österreicher sind ehrenamtlich tätig.

Und so schrecklich ist die Güte gar nicht. Im Gegenteil: Gutes zu tun vermittle ein wohliges Gefühl, sagen Hirnforscher, weil das Zentrum für Großzügigkeit und das Glückszentrum im Hirn miteinander eifrig kommunizieren. „In erster Linie macht man es für sich selber“, sagt eine freiwillige Helferin des „Canisibus“: „Du bist einfach dankbar, wenn du etwas Gutes tust.“ Anderen geht es ums „Zurückgeben“ oder um das Gefühl, gebraucht zu werden.

Und weil wir mit Brecht begonnen haben, wollen wir mit einem gewissen Jesus enden, der dieser Tage oft erwähnt wird: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
 

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