Der Berg und das Messer

Die Wissenschaft ist das Kratzen am Berg des Nichtwissens.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

„Und jetzt soll die Wissenschaft plötzlich das Nonplusultra sein?“, schreibt ein empörter Leser, dem die „Wissenschaftsgläubigkeit“ nicht gefällt.

Die Antwort kann nur lauten: Nein, eben nicht. Das ist ja das Spannende an der Wissenschaft: Dass es bei ihr kein Nonplusultra gibt. Die Wissenschaft hinterfragt alles, nicht zuletzt sich selbst.

Die Wissenschaft versucht, das Wissen zu mehren. Oder besser gesagt: Die Wissenschaft versucht, das Nichtwissen zu verringern. Man kann sich das Nichtwissen wie einen riesigen Berg vorstellen. Und seit es die Menschheit gibt, kratzen Wissenschafter mit Taschenmessern an diesem Berg, um ihn ein bisschen kleiner zu machen. Die Wissenschaft ist der Versuch, jeden Tag ein bisschen gescheiter schlafen zu gehen, als man aufgestanden ist.

Die Wissenschaft ist nicht unbedingt beliebt. Die Haltung lautet oft: Wozu brauch ma des? Die Chance an der Pandemie ist, zu erkennen: Dazu brauch ma des.

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